Kann ich liposomales Vitamin C selbst herstellen?
Die Antwort ist Ja, aber man braucht dafür die nötigen Utensilien, die recht teuer sind. Mit einem Mixer und einem Ultraschallreiniger kann man hingegen kein liposomales Vitamin C herstellen. Da wir hier von einem Nanoprodukt sprechen, soll man auch dafür eingerichtet sein ein solches zu produzieren. Auf die Frage, ob es sich als Privatperson rechnet, liposomales Vitamin C selbst herzustellen, ist die Antwort ein klares Nein. Selbst wenn man seine ganze Verwandtschaft und Bekannten beliefern wollte, es rechnet sich auf gar keinen Fall.
Der Kostenaufwand, um ein minimales Labor mit den allernötigsten Utensilien zu einzurichten, liegt in jedem Fall bei weit über 50000 EUR. Nicht eingerechnet die Flaschen, Etiketten, Entkeimung, Verpackung und eine geeignete Lokalität. Letztere ist wichtig, denn die Produktion von liposomalem Vitamin C verursacht einen sehr hohen Geräuschpegel und um die Ohren von diesem Lärm zu schützen, bedarf es Schalldämpfung und Ohrenschutz.
Liposomales Vitamin C herstellen dem Mixer und Ultraschallreiniger
Man kann mit einem Mixer und einem Ultraschallreiniger, Vitamin C und Lezithin eine Emulsion herstellen. Das sieht dann auch so ähnlich aus wie ein liposomales Getränk. Es ist aber niemals ein liposomales Produkt, das die erforderte Partikelgröße aufweisen zu vermag. Bei dieser Emulsion braucht man eigentlich auch kein Ultraschallreiniger, denn dieser verändert diese Emulsion nicht. Seine Leitung ist dafür 1000-mal zu klein und schwingt sogar noch auf der falschen Frequenz, nämlich um die 40 kHz. Man kann sich also diese Kosten sparen.
Was man aber da fabriziert ist wie schon oben erwähnt eine Emulsion, einem Gemisch aus Wasser, Vitamin C und Lezithin. Wenn man zu viel davon einnimmt, bekommt man eine Diarrhö, wie bei einer Überdosis von Vitamin C Tabletten. Der Grund liegt darin, dass das Vitamin C mit dem Lezithin nicht verkapselt worden ist. Das Lezithin mit dem Vitamin C schwimmt frei voneinander in dieser Emulsion. Eine Verkapselung mit Vitamin C kann nur dann stattfinden, wenn die einzelnen Lipide sich um das Vitamin C legen und es gänzlich umhüllen. Das aber bedingt enorme Kräfte und Energie. Dass wiederum bedingt die richtigen Maschinen, die solche Kräfte übertragen können. Wo aber große Energien fließen, entsteht unweigerlich Wärme. Da aber Liposome aus Lipiden bestehen und sehr wärmeempfindlich sind, werden diese bei schon 33 Grad Celsius zerstört. Also muss bei der Produktion diese Wärme abgeleitet werden. Das Medium muss also stetig gekühlt sein.
Mixer und die Mischung
Die erwähnte Wärme kann natürlich bei einem Mixer nicht entstehen. Ebenfalls schafft es kein Ultraschallreiniger, das Medium über 33 Grad Celsius zu erwärmen. Mit anderen Worten, die entstandene Emulsion Mixtur leidet keinen Schaden. Aber wie schon erwähnt, hat diese Mixtur nichts mit einem Liposom zu tun.
Was sind denn die wichtigsten Kriterien für Liposome?
Ein Liposom hat 1. Die Aufgabe, die aggressive Magensäure zu überwinden, um in den Darm zu gelangen. Das in dem Liposom verkapselte Vitamin C passiert also die Magensäure unbeschadet. Nun gelangt es in den Darm und wird da von unseren Darmzotten aufgenommen. Dass dieser Prozess aber auch wirklich effektiv vonstattengehen kann, darf die Größe dieser Liposome nicht größer als 100 nm bis max 250 nm (nm = Nanometer) sein. Also zwischen 0,000100 mm – 0,000250 mm. Das ist die Größe, wie sie für unsere Darmzotten am geeignetsten ist, um sie dann weiter in unsere Blutbahn abgeben zu können. Mit dieser Größe ist die Aufnahme in unsere Blutbahn garantiert. Sie diese Liposome aber größer, können unsere Darmzotten diese nicht mehr in die Blutbahn abgeben. Was passiert? Die zu großen Liposome werden nicht mehr aufgenommen und werden ausgeschieden. Unser Vitamin C geht also am Ende in der Toilette verloren. Wer nun denkt, dass man entsprechend mehr von dieser Emulsion einnehmen kann, um den Verlust gering zu halten, liegt wieder falsch. Da unser Vitamin C nicht richtig verkapselt worden ist, schwimmt es frei herum. Das Vitamin C entzieht dem Darm Wasser und das Resultat ist dann Durchfall. Dieser hält zwar nicht lange an und ist auch kaum von Darmkrämpfen begleitet, aber unser Vitamin C ist wieder in der Toilette, wo wir es ja eigentlich nicht haben wollen.
Kostenaufwand
Nun, Sie haben sich einen Mixer angeschafft, oder benutzen Ihren alten Haushaltsmixer.
Vitamin C und Lezithin ist gekauft und destilliertes Wasser haben Sie auch gefunden und alles hat Sie vielleicht EUR 30.—gekostet. Mit diesem Betrag können Sie nun vielleicht 2-5 Liter Emulsion herstellen. Die Wirkung Ihrer Emulsion ist nicht besser als bei einer Einnahme von Vitamin C Tabletten. Da wegen Ihrer Darmtoleranz größere Mengen nicht absorbiert werden, wird das meiste also wieder ausgeschieden. Es wäre sehr viel billiger und einfacher für Sie, einfache Vitamin C Tabletten zu sich zu nehmen, denn mit Ihrer Emulsion aus dem Mixer ist die Bioverfügbarkeit nicht besser als bei der Einnahme von Tabletten. Also nur gerade ca. 18 %. Man sollte sich also zuerst sehr gut informieren bevor man sich an die Produktion von “liposomalem Vitamin C“ macht.